Führerscheinerwerb für Blinde

Hamburg, 03.09.2010

Hamburg, Würzburg, Peenemünde: Das waren die drei Stationen auf dem Weg zum Führerscheinerwerb für Blinde. Dass es auch diesmal nicht mit einer Fahrlizenz klappen würde war mir zwar klar, aber das Erlebnis eigenhändig ein Auto steuern zu dürfen berauschte mich abermals.

Prompt meldete ich mich an und „überzeugte“ meinen Freund, dass er mich nach Peenemünde begleiten müsse.

Wir nahmen die Aktion zum Anlass, in der Nähe von Peenemünde ein paar Urlaubstage zu verbringen. Das Wetter spielte mit und so erlebten wir einige  sonnige Tage auf der Insel Usedom.

Das von der Familie Löschke initiierte und organisierte „Fahrerlebnis für Blinde“ fand 2010 zum 8. Male statt. Dass dies wieder ein tolles Erlebnis werden würde hatte sich scheinbar herumgesprochen. Mehr als 30 sehbehinderte und blinde Personen hatten sich auf dem still gelegten Flugplatz eingefunden um sich bei einige Runden am Steuer eines Autos oder auf dem Sozius eines Motorrades einen Eindruck vom Fahren zu verschaffen. Etliche Fahrschulen aus der Umgebung Peenemündes stellten Fahrlehrer und Fahrzeuge für das abenteuerliche Vergnügen zur Verfügung.

Fahrer eines befreundeten Motorradclubs standen mit ihren schweren Maschinen am Start und ließen den Mitfahrern den Wind um die Ohren sausen, wenn sie in spektakulärer Schräglage die Hindernisse umkurvten.

Vertreter aus Politik und Medien fanden es wert, sich bei dieser Veranstaltung blicken zu lassen.

Ich möchte Familie Löschke recht herzlich danken und würde mich freuen, wenn noch weitere Fahrerlebnisse für Blinde stattfinden könnten.

Mina Jamily