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Kobinet Nachrichten vom 26.07.2005
Kein Blindflug
Viel los war am Samstagnachmittag auf der Übungsstrecke des Peenemünder Motorsport- und Verkehrsschulungsvereins. Gleich acht Fahrschulen aus Wolgast, Zinnowitz, Trassenheide, Anklam, Züssow, Koserow und Ahlbeck hatten unentgeltlich Fahrzeuge und Fahrlehrer zur Verfügung gestellt, damit die 44 blinden und sehbehinderten Menschen fühlen konnten, was es heißt, selbst ein Auto zu lenken.
Mitglieder des Peenemünder Motorsport- und Verkehrsschulungsvereins hatten außerdem ihre privaten Motorräder mitgebracht. Auf dem Soziussitz konnten sich die begeisterten Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Fahrtwind um die Nase wehen lassen.
Die 46 -jährige Simone Schlack ist von Geburt an blind und hat sich nicht vorstellen können, jemals ein Auto steuern zu dürfen. Umso mehr habe sie die Fahrt genossen. «Ein wunderbares Gefühl. Das würde ich jederzeit wieder machen». Obwohl sie sich voll und ganz auf den Fahrlehrer verlassen musste, habe sie nicht die geringste Angst gehabt und würde jederzeit wieder hinter´s Lenkrad steigen.
Die Wolgasterin Ina Löschke, selbst stark sehbehindert und im «richtigen Leben» als Telefonistin tätig, gab vor drei Jahren den Anstoß zur Aktion. Eine blinde Freundin hatte ihr erzählt, wie sehr sie sich wünsche, einmal mit einem Motorrad zu fahren.
Der Vereinsvorsitzende Jürgen Quandt (†) war genau der richtige Ansprechpartner. Und so kamen die blinden und sehbehinderten Fahrer und Beifahrer in den Genuss auf dem Übungsgelände ihre Runden zu drehen.
Und weil Initiatoren auch etwas von ihrem eigenen Engagement haben wollen, nahm Ina Löschke die Gelegenheit war und genoss die Fahrt als Sozia auf Quandts (†) Suzuki. «Es ist einfach nur Wahnsinn, auf solch einer Maschine zu sitzen und sich mit gehörigem Tempo über die Rennstrecke fahren zu lassen», meint sie und hofft, dass diese Testfahrten zur Tradition werden.