„Einmal den Fahrtwind auf der Haut spüren“, das war der größte Wunsch von Angela Ganschow aus Halle und Ina Löschke aus Wolgast. Die beiden 35-jährigen Frauen sind Freundinnen und seit ihrer Geburt hochgradig sehbehindert. Seit ihrer Kindheit träumen sie davon, einmal in ihrem Leben Motorrad zu fahren. Dass sich der lang gehegte Traum für die beiden jetzt erfüllte, verdanken sie dem Peenemünder Motorsport- und Verkehrsschulungsverein und dessen Vorsitzenden Jürgen Quandt (†). Am Ostersonnabend hatten mit Goyko Steinhöfel und Horst Beyer zwei Vereinsmitglieder ihre Maschinen „gesattelt“, um mit den beiden Frauen und über 100 Stundenkilometern über die Piste des Peenemünder Flugplatzes zu düsen. „Uns zitterten vor Begeisterung die Knie“, gestand Ina Löschke in ihrem Anruf bei der OZ. Selbst Tage nach dem Motorrad-Trip war ihren Schilderungen noch die Aufregung anzumerken. Und die Dankbarkeit für diese scheinbare Kleinigkeit einer Motorradfahrt. Für Ina Löschke und ihre Freundin Angela ist das ein gutes Beispiel für ein unkompliziertes Miteinander von gesunden und gehandicapten Mitmenschen. Zumal sich quasi nebenbei spannende Gespräche zwischen den Bikern des Peenemünder Motorsportvereins und den beiden sehbehinderten Frauen ergaben. Vielleicht, meinte sie am OZ-Telefon, könnte man ja daraus sogar mehr entwickeln. So habe sie auch schon von Aktionen wie „Autofahren für Blinde“ gehört. Für das ultimative Osterlerlebnis sagen die beiden Frauen auf jeden Fall auf diesem Wege ganz herzlich Danke.